Germaine H. Shafran
Never say die!
Gib niemals auf!
Aktives Museum Spiegelgasse (Hg.)
Vorwort von Karlheiz Schneider, Nachwort von Vera Bendt
13,5 x 21 cm, 276 Seiten, ca. 50 Abb. s/w, Cover farbig brosch., ISBN
978-3-941072-04-6, EUR 12.90
Germaine H. Shafran, als Kind einer assimilierten, gut situierten jüdischen Familie 1923 in Berlin-Charlottenburg geboren, erzählt aus ihrem
Leben.
Schicksalsschläge bewältigen, nie aufgeben, sich auch unter schwierigsten Umständen weiterentwickeln – das prägt den Lebensweg dieser Frau, die sich nie als Opfer
fühlte, die sich sowohl in der Emigration als auch nach ihrer Rückkehr nach Deutschland 1970 immer wieder behauptete.
Die Stadt Wiesbaden verlieh ihr im Jahr 2007 die Silberne Bürgermedaille als Anerkennung für ihr ehrenamtliches Engagement zum Wohle der Stadt.
Germaine H. Shafran starb am 23.6.2016 in Wiesbaden. Im Nachruf des Wiesbadener Kurier heißt es: "Mit noch 90 ergriff sie 2013 die Initiative, eine Podiumsdiskussion auf
die Beine zu stellen – weil sie sah, wie sich Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit in unserem Land wieder breitmachten. Sie war Mitverfasserin des Wiesbadener Manifests, das am Abend der
Diskussion von Teilnehmern und Besuchern unterschrieben wurde. Das Gedenken der vom NS-Regime Ermordeten und Verfolgten bleibt Verpflichtung, heißt es da im ersten Satz. Aber es
wurde gleich betont, dass sich Erinern nicht aus dem Hier und Jetzt heraustehlen könne: Erinnern bedeutet konkret, den Blick nach vorn zu schärfen und sich einzumischen. Der Blick zurück
auf den Holocaust macht sich dann nützlich, wenn er jeder Form organisierten Massenmords sowie jeder Art von Verfolgung und brutaler Intoleranz gegenüber religiösen und ehtnischen
Minderheiten geschichtsklug entgegensteht.
Am Ende bleibt nur, jenen, die in ihrem Sinne fortfahren, Germaine Shafrans Motto zuzurufen, das auch ihrer Biografie den Titel gab: Gib niemals auf! – Never say die!"
(hz)
Trauerrede für Germaine Shafran vom 27. Juni 2016 von Prof. Dr. Karlheinz
Schneider, von 2006 bis 2010 Erster Vorsitzender des AMS, derzeit Treuhänder der Paul Lazarus Stiftung.