Dr. Hartmann Wunderer, Mitbegründer der Wiesbadener Geschichtswerkstatt, Autor und Herausgeber zahlreicher historischer und lokalhistorischer Werke, verstarb am 21. Juli 2016.
Er war Mitautor von "Wiesbaden und Rheingau zu Fuß" (2002 und 2009) beim Rundgang durch das Dichterviertel, Rhein-gauviertel, Feldherrnviertel "Kulissenästhetik des Späthistorismus". Seine besondere Liebe galt Frauenstein, wo er "Auf Goethes Spuren: Weite Rundblicke in frischer Luft" beschrieb.
Im Nachruf des Wiesbadener Kurier heißt es:
"Hartmann Wunderer war Lehrer und Historiker aus Leidenschaft. Lehrer an der Elly-Heuss-, an der Wilhelm-Leuschner-Schule und zuletzt am Gymnasium am Mosbacher Berg.
Am Beispiel Wiesbadens verdeutlichte er, dass die große Politik immer auch im Kleinen stattfindet: „Was oben entschieden wurde, hatten diejenigen unten auszubaden.“
In der hessischen Landeshauptstadt gründete der Pastorensohn mit – wie er selbst formulierte – „anderen unruhigen Geistern“ die Geschichtswerkstatt. Er referierte im Erzählcafé im Gespräch mit Volkshochschuldirektor Hartmut Boger über die Revolution 1848 in Wiesbaden. Unter seiner Leitung verfasste ein Geschichts-Leistungskurs des Gymnasiums am Mosbacher Berg eine viel beachtete Broschüre über „Die nationalsozialistische Festkultur in Wiesbaden 1933“.
Wunderer war an unzähligen lokalhistorischen Werken als Herausgeber, Autor oder Mitautor beteiligt. Für seine Arbeit „Soziale Welten im Vormärz oder: Warum scheiterte die Märzrevolution“ erhielt der gebürtige Franke 1998 den Wiesbadener Heimatpreis."