Mundart & Satire > Franz Bossong
Franz Bossong (1872-1914) entstammte der Bäckerfamilie Bossong mit dem Stammhaus in der Kirchgasse 58. Der legendäre Bäcker Bossong, ein Urbild des Virreche (so bezeichneten
sich die alteingesessenen Bürger), war sein Vater. Seit 1893 betrieb Franz Bossong in Wiesbaden eine Buchhandlung mit Antiquariat und Verlag und war schriftstellerisch selbst äußerst rege. Neben
den Beiträgen für die Wäsch-Bitt verfaßte er einen Fremdenführer für Wiesbaden, der vier Auflagen erlebte, topographische Schriften über nassauische Landschaften und einen Band "Gedichte in
Wiesbadener Mundart". Er gehörte zu den Aktiven des Karnevalsvereins Sprudel und engagierte sich als Gründer des nassauischen Taubstummenvereins. Seine elegante Erscheinung und seine
weltmännischen Manieren brachten ihm den Beinamen Lord Blummekohl ein. Franz Bossong starb 1914 wenige Wochen vor dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs im Haus Roonstraße 17 in Wiesbaden.
Franz Bossong "hat mit dazu beigetragen, als lebendes Original und wandelnde Verkörperung des von ihm geschaffenen Wiesbadener Urtyps, des Virreche, das Wenige
aufrechtzuerhalten, was die alte nassauische Stadt Wiesbaden ihrem beispiellosen Aufstieg an alter Bürgertradition entgegenzusetzen hatte." (Hedwig Witte, 1906-1991)
Das vorliegende Buch enthält die erste Neuauflage des Werks von Franz Bossong und die erste ausführliche biografische Würdigung seines Lebens.